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Gemeinde Seebad Lubmin - Öffentlichkeitsinformation 10/2021

Lubmin, den 19. 07. 2021

Von Axel Vogt/Bürgermeister Gemeinde Seebad Lubmin

veröffentlicht am 15.07.2021

 

Gesundheitsgefahr beim Baden durch Vibrionen?

 

In der 28. KW 2021 hat das Gesundheitsamt eine höhere Vibrionen-Konzentration im Badegewässer Lubmin nachgewiesen.

Diese Information soll helfen, sachliche Informationen zu vermitteln, damit unsere Einwohner und Gäste weiterhin ungetrübtem Badespaß nachgehen können.

 

Was sind Vibrionen? Vibrionen (lat. Vibrio vulnificus) sind Bakterien und als solche, natürliche Bestandteile salzhaltiger Meeres- und Brackgewässer. Mit Erreichen und Überschreiten einer Ostseewasser–Temperatur von etwa 20 ° Celsius ist mit einem Nachweis und einer vermehrten Zunahme des Bakteriums zu rechnen.[1]

 

Sind Vibrionen für Badegäste gefährlich? Der Greifswalder Bodden und damit das Badegewässer Lubmin ist ein Teil der Ostsee als salzhaltiges Meerwasser. Nicht selten erreicht die vor dem Lubminer Strand befindliche ausgedehnte Flachwasserzone im Sommer Temperaturen von deutlich über 20 ° Celsius durch Sonneneinstrahlung bei wenig Wind. Diese Temperaturen werden jährlich immer wiederkehrend erreicht. Gemessen an der Zahl der jährlichen Badegäste in Lubmin (mehrere Zehntausend) ist davon auszugehen, dass eine Infektion mit Vibrionen ein sehr selten auftretendes Ereignis ist. So gab es zum Beispiel im gesamten ehemaligen Landkreis Ostvorpommern M-V [2] mit jährlich Millionen von Badegästen [3] jeweils im Jahr 2003 und 2006 zwei und im Jahr 2010 einen bestätigten Infektionsfall.[4] Im Jahr 2014 sind für unser gesamtes Bundesland insgesamt 6 solcher Fälle gemeldet worden.[5]

 

 

Im Ostseeraum sind oberflächliche oder tiefe Hautverletzungen als Haupteintrittspforten in den menschlichen Körper bei Kontakt mit Ostsee- oder Brackwasser bekannt. Erkrankungsgefahr besteht aber in der Regel nur für Menschen mit gesundheitlichen Grundrisiken (z.B. Lebererkrankung, Diabetes, Alkoholismus, immunsupprimierende Erkrankungen). [6]

 

Symptome können sein:

  • Wundinfektionen mit Rötung, Schwellung und Blasenbildung
  • Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
  • Septischer Schock

 

Es muss also an dieser Stelle aber noch einmal betont werden, dass die genannten Faktoren (Wassertemperatur, gesundheitliches Grundrisiko und Hautverletzungen) im Zusammenhang zu betrachten sind und es keinesfalls zwangsläufig zu einer Infektion kommen muss, wie die sehr geringen Fallzahlen belegen.

 

Ich wünsche ihnen weiterhin viel Vergnügen beim unbeschwerten Baden und Schwimmen im Seebad Lubmin.

 

 

gez. Axel Vogt

Bürgermeister

 

 

[1] LAGUS M-V, Epidemiologischer Jahresbericht 2010

[2] Nach der Kreisgebietsreform jetzt Landkreis Vorpommern-Greifswald

[3] Festlandküste, Küste Insel Usedom und Haffe mit Meerwasserzufluss

[4] LAGUS M-V, Epidemiologischer Jahresbericht 2010

[5] OSTSEE-ZEITUNG vom 30.8.2014 unter Berufung auf LAGUS M-V

[6] LAGUS M-V, Informationsblatt 2014 zu V. vulnificus