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Öffentlichkeitsinfo 18/2022

09. 11. 2022

Gemeinde Seebad Lubmin

Öffentlichkeitsinformation    18/2022

 

Axel Vogt/Bürgermeister Gemeinde Seebad Lubmin

Veröffentlicht am 09.11.2022

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LNG – Anlandung und Regasifizierung von Flüssiggas am Energiestandort Lubminer Heide

 

Aktualisierung der Öffentlichkeitsinformation vom 21.09.2022: Zur Zeit laufen die Antragsverfahren für beide LNG-Projekte in und vor Lubmin, um die ausbleibenden Erdgaslieferungen aus Russland via Nord Stream und Nord Stream 2 zumindest teilweise zu ersetzen und um damit einer möglichen Gasmangellage in Deutschland bereits in diesem Winterhalbjahr entgegenzuwirken.

Vom Industriestandort Lubminer Heide gehen große Erdgastransportleitungen (OPAL, NEL, EUGAL) nach Süden und Westen. Sie wurden im Zusammenhang mit den Nord Stream Projekten errichtet, um das aus der Ostsee ankommende russische Erdgas in das deutsche und europäische Verbundsystem einzuspeisen. Sie haben zusammen eine Transportkapazität von 120 Mrd. Kubikmeter Erdgas im Jahr. Diese Kapazität gilt es weiterhin zu nutzen.

 

LNG-Projekt Deutsche ReGas: Das Antragsverfahren wird vom Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt Vorpommern mit Dienstsitz in Stralsund (StALU VP) bearbeitet.

In dem Projekt geht es um den Transport von LNG per Schiff, dessen Regasifizierung und die Einspeisung des Erdgases in die im Industriegebiet bereits im Betrieb befindlichen Gasfernleitungen.

Im südöstlichen Teil des Industriehafens Lubmin soll laut den Antragsunterlagen für 9 Jahre eine schwimmende Regasifizierungsanlage (ein sog. FSRU / 283 m lang) fest liegen, das angelieferte Flüssiggas aufbereiten und in die vor Ort befindlichen Pipelines einspeisen. Es handelt sich um ca. 5,2 Mrd. Kubikmeter Erdgas im Jahr. Es ist mit je 3 ein- und auslaufenden Schiffen auf 24 Stunden zu rechnen, die das LNG in der Ostsee übernehmen und in den Hafen bringen. Die Gemeinde Lubmin hat bereits Einsicht in die Antragsunterlagen (insbesondere das Sicherheitskonzept und die Umweltgutachten) genommen.

 

LNG-Projekt Bundesrepublik (Gas Link Lubmin GmbH): Das Antragsverfahren wird beim Bergamt Stralsund geführt.

Das LNG soll in der tieferen Ostsee ca. 10 km östlich der Gemeinde Binz/Rügen per LNG-Tanker angeliefert, auf See regasifiziert und dort in eine noch zu bauende ca. 38 km lange Offshore-Pipeline (ähnlich Nord Stream 2) eingespeist werden. Die Pipeline landet im Industriegebiet Lubminer Heide an. Sie wird an die o.g. Erdgasfernleitungen angeschlossen. Der Bau landseitig ähnelt dem Nord Stream 2 Projekt. Es können in der ersten Ausbaustufe ca. 14,4 Mrd. Kubikmeter Erdgas im Jahr transportiert werden. In einer späteren Ausbaustufe sollen es bis zu 38 Mrd. Kubikmeter im Jahr sein. Die Unterlagen liegen uns auch vor.

 

Ein offenes Wort! Die Gemeinde Lubmin unterstützt die Bemühungen der Projektträger, um einer möglichen Gasmangellage in diesem und im kommenden Winter, so gut es geht, zu begegnen. Das Industriegebiet Lubminer Heide mit dem Industriehafen Lubmin ist in den 1990er Jahren nach Abschaltung des DDR-KKW geplant und entwickelt worden für die Erzeugung und den Transport von Energie sowie die Ansiedlung hafenaffiner Betriebe. Viele Menschen fanden und finden hier Arbeit und Leben mit ihren Familien in der sonst wirtschaftsstrukturschwachen Region.

 

Bild zur Meldung: Öffentlichkeitsinfo 18/2022